Orgeln

Gennach, kath. Kirche St. Johannes Baptist (Schwarzbauer 1914, II/26)

Die Kirche wurde von 1608 bis 1610 unter der Leitung von Kapitelbauer Jakob Aschberger erbaut. Das Gotteshaus ist einer der wenigen, kaum veränderten ländlichen Sakralbauten der Spätrenaissance in Südbayern und dem „hl. Johannes der Täufer“ geweiht. Es verfügt über ein hohes, einschiffiges Langhaus mit mächtiger Stichkappentonne und einheitlicher Wandgliederung. Der Chor ist nur wenig eingezogen, mit halbrundem Schluss und einem eingeschnürten Vorjoch mit Tonnengewölbe. Auf der Nordseite steht der achtgeschossige Turm mit Oktogon und Zwiebelhaube. Der Hochaltar sowie die Seitenaltäre sind neubarock (um 1885) mit Altarbildern von Liberat Hundertpfund: "Taufe Christi" von 1860 am Hochaltar, "Muttergottes mit den hll. Ulrich und Afra" am linken und "Mariä Heimsuchung" am rechten Seitenaltar, beide um 1863/64. Die Kreuzwegstationen sowie die Gemälde an der Emporenbrüstung stammen ebenfalls von ihm. In den Nischen des Vorjochs befinden sich lebensgroße Holzfiguren der hll. Rochus und Sebastian um 1700.

Die pneumatische Kegelladen-Orgel von 1914 ist ein Meisterstück des Mindelheimer Orgelbauers Julius Schwarzbauer. Das Instrument befindet sich auf der Westempore der Kirche, es besitzt einen großangelegten Prospekt in Formen des Historismus. Der Spieltisch ist freistehend mittig vor der Orgel zum „Vorwärtsspielen“. Das Werk ist ein beeindruckendes Klangdokument einer mittelgroßen Orgel der süddeutschen Spätromantik.

I. Hauptwerk C – c4
Bordun . . . . . . . . . . . . 16'
Principal . . . . . . . . . . . . 8'
Flaut major . . . . . . . . .  8'
Gedeckt . . . . . . . . . . . .  8'
Gamba . . . . . . . . . . . . .  8'
Quintatön . . . . . . . . . . . 8'
Dolce . . . . . . . . . . . . . . . 8'
Oktave . . . . . . . . . . . . .  4'
Harmonie Flöte . . . . . . 4‘
Mixtur . . . . . . . . . .  2 2/3'

II. Schwellwerk C – c4
Geigenprincipal . . . . . . 8'
Liebl. Gedeckt . . . . . . .  8'
Concert Flöte . . . . . . . . 8'
Salicional . . . . . . . . . . .  8'
Vox coelestis . . . . . . . .  8'
Traversflöte . . . . . . . . . 4'
Quintflöte . . . . . . .  2 2/3'
Cornette . . . . . . . .  2 2/3'
Piccolo . . . . . . . . . . . . .  2'
Terzflöte . . . . . . . .  1 3/5'
Trompete . . . . . . . . . . . 8'

Pedal C – f1
Violonbass . . . . . . . . . 16'
Subbass . . . . . . . . . . . 16'
Stillgedeckt . . . . . . . .  16'     Windabschwächung Subbass
Oktavbass . . . . . . . . . .  8'
Posaune . . . . . . . . . . . 16'

Normalkoppeln, Superoktavkoppel I, Suboktavkoppel II / I
zwei freie Kombinationen, Festkombinationen: pp, p, mf, f, ff, Tutti
Register-Crescendo-Tritt, Tritt für Jalousieschweller des II. Manuals.